Donau-Ries, 10.12.2015

Firma Frankenraster für gelebte Inklusion ausgezeichnet

Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Irmgard Badura, Bayerns Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Preisträger Hans-Joachim Meinert und Staatssekretär Johannes Hintersberger

Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Irmgard Badura, Bayerns Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Preisträger Hans-Joachim Meinert und Staatssekretär Johannes Hintersberger

Foto: Rolf Poss, Bildarchiv Bayerischer Landtag

Der Digitalisierungsdienstleister Frankenraster aus dem schwäbischen Buchdorf hat in diesem Jahr den Preis "JobErfolg - Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz" erhalten.

Verliehen wurde die öffentliche Auszeichnung des Bayerischen Landtages, des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration sowie der Bayerischen Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung.

Hans-Joachim Meinert, Geschäftsführer von Frankenraster, erklärt im Interview, wie er als Arbeitgeber behinderte Menschen integriert und welche Rolle dabei der Integrationsfachdienst (ifd) Schwaben der Katholischen Jugendfürsorge spielt.

 

Herr Meinert, wofür genau haben Sie den Preis bekommen?

Meinert: Für unser besonderes Engagement für Menschen mit Behinderungen. Die Quote behinderter Arbeitnehmer liegt in unserem Unternehmen bei 15 Prozent, also drei Mal so hoch wie gesetzlich vorgeschrieben. Dabei handelt es sich um körperbehinderte, um lernbehinderte und psychisch kranke Menschen ebenso wie um Menschen mit einer so genannten multiplen Behinderung.

 

Wie gelingt es Ihnen, immer wieder behinderte Menschen in Ihrer Firma zu integrieren?

Meinert: Drei Beispiele: Eine Mitarbeiterin hat einen Tunnelblick, ist also sehbehindert. Für sie haben wir betriebsinterne Prozesse so umgestellt, dass zum Beispiel nie Gegenstände am Boden liegen dürfen, weil sie die nicht sieht. Ein Mitarbeiter aus der Softwareentwicklung, der nach einer psychischen Erkrankung zu uns kam, kann bei Bedarf von zuhause arbeiten. Und wir haben einen motivierten Fahrer eingestellt, mit Unterstützung des Integrationsamtes einen Laster angeschafft und die Logistik, die wir outgesourct hatten, wieder ins Haus geholt.

 

Welche Rolle spielt der ifd bei der Integration dieser Mitarbeiter?

Meinert: Eine ganz große. Praktisch alle Mitarbeiter mit Behinderung sind über den ifd zu uns gekommen. Mit ifd-Mitarbeiterin Katja Zeh arbeiten wir seit sechs Jahren zusammen. Sie weiß, welches Personal wir brauchen und stellt uns immer wieder Klienten vor. Sie hat dazu beigetragen, dass wir uns überhaupt mit dem Thema auseinander setzen.